Die Waschmaschine einräumen, sich im Bett drehen, aus der Badewanne steigen. Klingt alles ziemlich selbstverständlich, richtig? Absolut nicht! Jeden Tag passiert es, dass Menschen in Folge eines Schlaganfalls, einer Hirnblutung oder eines Herzstillstandes im Krankenhaus behandelt werden und im Anschluss Alltägliches neu erlernen müssen. Eine schwierige Aufgabe für Patienten und Therapeuten.

IIm Therapiezentrum im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand arbeiten daher in 6 verschiedenen Bereichen 54 unterschiedliche Therapeuten an diesem Ziel. In gemeinsamer Abstimmung mit dem ärztlichen Bereich des Krankenhauses werden für Patientinnen und Patienten individuelle Therapiemaßnahmen festgelegt und durchgeführt. Angeboten wird hier beispielsweise Physiotherapie, Ergotherapie oder Musiktherapie. Doch was macht eigentlich ein Patient in der Ergotherapie oder in der Physiotherapie? Und was steckt hinter einem Bereich wie Musiktherapie? 

Für die Unterscheidung, was Ergotherapeutinnen und Physiotherapeutinnen machen, hilft vielleicht zunächst ein Beispiel. Eine Patientin, die nach einem Beinbruch wieder laufen lernt, wird von einer Physiotherapeutin behandelt; eine Patientin, die lernt, wie sie ihre Schnürsenkel wieder bindet, wird von einer Ergotherapeutin behandelt. Während eine Physiotherapeutin somit dabei hilft, einen bestimmten körperlichen Schaden zu behandeln, hilft eine Ergotherapeutin einen bestimmten Bewegungsablauf wieder zu erlernen. Hierzu zählen Alltagsabläufe wie Aufstehen, Waschen, Anziehen oder Brot schmieren. 

Auch bei der Musiktherapie helfen Therapeutinnen dabei, Alltägliches wieder zu erlernen oder wieder zu erleben. Denn gesungen werden kann selbst dann noch, wenn Sprache bereits fremd geworden ist. So können beispielsweise Patienten, die nicht mehr flüssig sprechen können, immer noch flüssig singen.