Die Idee geisterte schon lange in ihrem Kopf herum, ihre Pläne schlummerten jedoch bislang in der Schublade: Nevenka Ninkovic, Hygienefachkraft in Groß-Sand, stammt aus Bosnien und Herzegowina – einem Land, in dem Pflegekräfte gut ausgebildet werden, die beruflichen Möglichkeiten dann aber begrenzt sind.

Wir können uns das hier nicht vorstellen, aber in meiner Heimat ist es selbst für gut ausgebildete Fachkräfte schwer, einen Arbeitsplatz zu finden. Viele Kolleginnen und Kollegen sitzen mit ihrem Fachwissen zuhause, oder verdienen sich mit schlecht bezahlten Kellner-Jobs ihr Geld.“ Denn Bosnien gehört zu den Ländern, die über dem tatsächlichen Bedarf ausbilden, also über mehr ausgebildetes Pflegepersonal verfügen als auf dem Arbeitsmarkt unterkommen kann.

Warum nicht also die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, hatte man sich in Groß-Sand gedacht – und immer mehr an der Idee gefeilt, bosnische Pflegekräfte für Groß-Sand zu gewinnen. Mit vereinten Kräften stellte man daher ein Projekt auf die Beine, um in Bosnien Herzegowina für das kleine, weltoffene Krankenhaus in Hamburg zu werben und langfristig Pflegekräfte zu gewinnen.

Dabei gestaltet sich die Umsetzung eines so umfangreichen Projektes nicht als Sprint, sondern vielmehr als gemeinsamer Marathon. Denn mit dem beidseitigen Willen ist es nicht getan. Hürden bis hin zur Arbeit in Deutschland sind nicht nur Behördliche, wie beispielsweise der Erhalt des Visums oder die Arbeitserlaubnis in Deutschland, sondern auch die Suche nach einer Unterkunft, die fachliche Anerkennung und die Sprache.

Gemeinsam wurde an vielen verschiedenen Stellschrauben gedreht, um Pflegekräfte für Groß-Sand zu gewinnen, mit dem Ergebnis, dass mittlerweile mehrere bosnische Pflegekräfte eingestellt werden konnten. Ein Gewinn für alle Beteiligten.