Sodbrennen – fast jeder von uns leidet gelegentlich unter dem unangenehmen Brennen im Bereich der Speiseröhre. Meist sind die Beschwerden gering und verschwinden von selbst.
Ständiges Sodbrennen kann jedoch für eine Rückflusskrankheit, genannt Reflux, sprechen. Die Refluxkrankheit kommt sehr häufig vor. Rund zwanzig Prozent der Deutschen sind betroffen. Bei vielen geht Reflux mit einem Zwerchfellbruch einher. Bei chronischem Sodbrennen kann eine Operation sinnvoll sein, auf die wir hier in Hamburg-Wilhelmsburg spezialisiert sind.
Reflux steht für Rückfluss – und zwar den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Dieser wird normalerweise durch einen Schließmuskel am Mageneingang verhindert. Dieser Schließmuskel am Ende der Speiseröhre lässt Speisen und Getränke in den Magen. Funktioniert der Schließmuskel fehlerhaft, kommt es zum Rückfluss des meist sauren Mageninhalts in die Speiseröhre.
In der Folge greift die Magensäure die Schleimhaut der Speiseröhre an und verursacht eine schmerzhafte Entzündung. Auch eine gestörte Pumpfunktion der Speiseröhre kann zum Verbleib von Magensaft in der Speiseröhre und damit zu Reflux führen. In beiden Fällen gilt: Je länger die Speiseröhrenschleimhaut dem Magensaft ausgesetzt ist, umso stärker die Entzündungszeichen.
Die Refluxkrankheit geht häufig mit einem Zwerchfellbruch einher, auch Zwerchfellhernie oder Hiatushernie genannt. Durch die erweiterte Lücke im Zwerchfell können Teile des Magens in den Brustraum rutschen. Nicht alle Patienten mit einem Zwerchfellbruch leiden jedoch unter Reflux. So rechtfertigt eine Zwerchfellhernie ohne weitere Diagnostik keine Operation.
Symptome, die auf eine Refluxkrankheit hinweisen, sind allen voran Sodbrennen und häufiges saures Aufstoßen. Der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kann sich außerdem durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:
Bestimmte Faktoren führen dazu, dass Reflux-Beschwerden verstärkt auftreten.
Darunter:Liegen Reflux-Symptome vor, sollten Sie folgende Maßnahmen beachten:
Die Refluxkrankheit kann unterschiedlich verlaufen. Ihr Schweregrad reicht von gelegentlichen, milden Symptomen bis zur ausgeprägten Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut.
Es kann zu narbiger Einengung der Speiseröhre kommen. Auch kann eine Umwandlung der Schleimhaut in einen sogenannten Barrett-Ösophagus kommen. Dabei handelt es sich um Zellveränderungen, die schlimmstenfalls sogar zu Speiseröhrenkrebs führen können.
Die Diagnostik der Refluxkrankheit erfolgt per Gastroskopie, also der Spiegelung von Magen und Speiseröhre mit einem biegsamen dünnen Schlauch mit Minikamera. Die Gastroskopie mit Entnahme von Gewebeproben gibt Aufschluss über eine mögliche Schleimhautentzündung und weitere krankhafte Veränderungen.
Nach Diagnosestellung erfolgt in der Regel zunächst eine medikamentöse Behandlung. Mittel der Wahl sind sogenannte Protonenpumpenhemmer. Diese führen bei rund 50 Prozent der Betroffenen zur Heilung. Bei den anderen 50 Prozent treten die Refluxbeschwerden nach Absetzen der Medikamente erneut auf. Reflux nimmt einen chronischen Verlauf. In einigen Fällen lässt sich durch eine konsequente Umstellung der Lebensweise Heilung erzielen. Führt die medikamentöse Therapie nicht zum Erfolg oder bei erneuten Beschwerden nach Absetzen, sollte eine Spezialdiagnostik erfolgen.
Im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand führen wir die erforderlichen Untersuchungen seit mehr als zehn Jahren durch: Unser Diagnostikzentrum bietet die Möglichkeit der 24-Stunden-Säuremessung (24h-pH-Metrie) und der Speiseröhrendruckmessung (Ösophagusmanometrie). Diese Spezialuntersuchungen dienen der weiteren Präzisierung der Diagnose Reflux und der Klärung, ob eine OP in Betracht kommt.
Bei wiederholten Reflux-Episoden haben Patienten die Wahl zwischen dauerhafter Medikamenteneinnahme oder einer Antirefluxoperation. Im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand ziehen wir eine OP bei Reflux in Erwägung, wenn:
Die operative Behandlung bei Reflux erfolgt bei uns in Hamburg-Wilhelmsburg bereits seit 1993 minimal-invasiv mittels einer Bauchspiegelung. Neben dem kosmetischen Vorteil durch winzige Hautschnitte haben die Patienten nach einer Bauchspiegelung deutlich weniger Schmerzen als nach einer offenen Operation.
Ziel der Antirefluxoperation ist die Wiederherstellung des Ventilmechanismus des Schließmuskels am unteren Ende der Speiseröhre. Eine aus Magenanteilen gebildete Manschette wird um die untere Speiseröhre herumgelegt. Daher spricht man auch von einer Manschetten-Operation, von Medizinern Fundoplicatio genannt. Die Manschette verhindert dauerhaft den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre.
In unserer Klinik in Hamburg-Wilhelmsburg wird je nach individuellen Befunden die Manschette für den einzelnen Patienten „maßgeschneidert“. Zeigt sich vor der Operation beispielsweise eine verminderte Pumpfunktion, legen wir zur Vermeidung einer Schluckstörung nur eine Teilmanschette an.
Geht die Refluxerkrankung mit einem Zwerchfellbruch einher, wird dieser in der gleichen Operation mitbehoben. Das Prinzip der OP bei einem Zwerchfellbruch: Die Bruchlücke im Zwerchfell wird auf die Weite der Speiseröhre eingeengt. Auf Höhe der Zwerchfellmuskulatur wird zusätzlich eine Muskelmanschette konstruiert, die als künstliches Ventil dient.
In der Regel verzichten wir in Groß-Sand auf das Anlegen von Wunddrainagen und unsere Patienten sind nach dem Ausschlafen der Narkose schnell wieder mobil. Bereits am Abend nach der Fundoduplicatio ist Trinken möglich, am nächsten Tag erfolgt ein zügiger Kostaufbau. Zwischen dem dritten und dem sechsten Tag erfolgt in den meisten Fällen die Entlassung aus dem Krankenhaus.
Eine weitere medikamentöse Behandlung ist nicht erforderlich. Die Ergebnisse der Manschettenoperation sind gut: So sind rund 90 Prozent der Patienten auch zehn Jahre nach Durchführung der Fundoplicatio beschwerdefrei und gelten als geheilt.
Das MVZ Groß-Sand ist ein Zusammenschluss verschiedener Facharztpraxen unter der Regie des Wilhelmsburger Krankenhauses. Die Praxen – hausärztlich und chirurgisch - finden Sie zentral in Hamburg-Wilhelmsburg.
Offene Stellen in der Pflege, neue Herausforderungen in Medizin oder Therapie, Verstärkung in der Verwaltung - wir haben Ihren neuen Arbeitsplatz in Hamburg. Bewerben Sie sich schnell und unkompliziert online.
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