Auch Operationen am Dick- und Enddarm gehören zu den Schwerpunkten unserer chirurgischen Abteilung. Dabei setzen wir sowohl auf die minimal-invasiven Verfahren der Schlüssellochchirurgie als auch auf konventionelle Operationsverfahren - je nachdem, welche Methode für Sie persönlich die geringste Belastung und die beste Aussicht auf dauerhafte Gesundung verspricht.
Sie haben akute oder chronische Bauchbeschwerden und wissen nicht, welche Ursache dahinter steckt? Auch für Mediziner ist die eine exakte Diagnosestellung bei Bauchschmerzen häufig gar nicht so leicht. So befinden sich im Bauch zahlreiche Organe, die theoretisch Beschwerden machen können.
Auch wichtig zu wissen: Gerade bei älteren Patienten, die wir im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand in großer Zahl behandeln, drücken sich Baucherkrankungen nicht selten unspezifisch aus. So kommt es vor, dass im Alter auch schwere Erkrankungen nur sehr milde Beschwerden machen - daher sind insbesondere hier vier Augen besser als zwei.
Bauchpatienten mit unklaren Beschwerden widmen wir uns daher zunächst gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Inneren Medizin bzw. Gastroenterologie in unserem interdisziplinären Bauchzentrum.
Das Bauchzentrum bricht also mit der traditionellen Trennung zwischen Chirurgie und Innerer Medizin. Gemeinsam wollen wir auf schnellstem Weg das Bestmögliche für unsere Patienten erreichen - indem wir uns vernetzen und uns in unserem spezialisierten Know-how ergänzen.
Erhalten Sie hier einen Überblick über Erkrankungen des Dick- und Enddarms, die wir hier im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand besonders häufig behandeln.
Der Blinddarm befindet sich in unserem rechten Unterbauch. Anders als man häufig denkt, ist bei einer Blinddarmentzündung ist nicht der gesamte Blinddarm betroffen, sondern zunächst ein kleines Anhängsel: der Wurmfortsatz, lateinisch Appendix. Der Wurmfortsatz ist zehn Zentimeter lang und einen Zentimeter dick und bildet das Ende des Blinddarms.
Korrekt ist es also, von einer Entzündung des Wurmfortsatzes zu sprechen statt von einer Blinddarmentzündung. Der Fachbegriff lautet Appendizitis.
Die sogenannte Blinddarmentzündung kommt in jedem Alter vor, vorrangig aber zwischen dem zehnten und 30. Lebensjahr. Eine Entzündung des Wurmfortsatzes kann viele Ursachen haben. Häufig steckt eine Verstopfung durch eingedickten, bakterienhaltigen Kot dahinter. Durch Stauung können sich die Bakterien vermehren und eine Entzündung auslösen.
Entzündet sich der Blinddarm bzw. der Wurmfortsatz, macht sich das zunächst durch Schmerzen um den Bauchnabel und im Oberbauch bemerkbar. Dann verlagern sich die Schmerzen zunehmend in den rechten Unterbauch.
Weitere typische Symptome, die auf den Blinddarm schließen lassen:
Achtung Notfall: Im Stadium des Blinddarmdurchbruchs entsteht eine kotige Bauchfellentzündung mit stärksten Schmerzen, zunehmend auch im übrigen Bauchraum. In diesem Fall sind die Bauchdecken reflexartig gespannt.
Bei Verdacht auf eine Entzündung des Wurmfortsatzes sind die genaue Schilderung des Krankheitsverlaufes und die sorgfältige körperliche Untersuchung durch den Arzt richtungsweisend. Laboruntersuchungen des Blutes und des Urins können die Diagnose sichern oder andere Erkrankungen aufspüren. Bei gebärfähigen Frauen ist häufig eine frauenärztliche Untersuchung zur Unterscheidung einer Eiterstockentzündung sinnvoll. Zusätzlich kann eine Ultraschalluntersuchung andere Erkrankungen des rechten Bauches nachweisen oder auch die Entzündung des Wurmfortsatzes direkt zeigen.
Besteht dringender Verdacht auf eine akute Entzündung des Wurmfortsatzes, ist eine Operation notwendig. Denn die Entzündung heilt selten spontan ab, es kann zum gefährlichen Durchbruch des Wumfortsatzes kommen. Man spricht auch von Blinddarm-Durchbruch.
Blinddarm raus – aber schonend: Im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand führen wir die Blinddarm-OP in der Regel in Schlüssellochtechnik, auch Laparoskopie genannt, durch. Das Prinzip der minimal-invasiven Blinddarm-OP: In Narkose werden die Bauchorgane über einen Einstich am Nabel mit einer Optik und einer Fernsehkamera beobachtet. Über zwei weitere Einstiche in der Schambehaarung wird der Wurmfortsatz herausoperiert.
Vorteile der minimal-invasiven Blinddarm-OP:
Sehr selten muss der Operateur im Bauchraum seine Finger oder Hand zur Hilfe nehmen. Dann wird in der gleichen Narkose auf eine offene Operation gewechselt. Bei starker Umgebungsentzündung wird bei beiden Methoden das Wundsekret für wenige Tage mit einem Schlauch nach außen abgeleitet.
Die operative Entfernung des Wurmfortsatzes ist der häufigste Eingriff im Bauchraum. Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infektionen, Eiteransammlungen oder Naht-Undichtigkeiten kommen bei der Blinddarm-OP sehr selten vor.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) ist ein Sammelbegriff für wiederkehrende oder kontinuierliche entzündliche Darmerkrankungen. Besonders häufig sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Bei Verdacht auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung stehen die genaue Erhebung der Krankengeschichte und eine sorgfältige körperliche Untersuchung an erster Stelle. Daneben sind Laboruntersuchungen von Blut und Stuhlgang richtungsweisend.
Weitere diagnostische Schritte:
Entzündungen des Darms sind meistens von Bauchschmerzen und Durchfällen gekennzeichnet. Weitere Merkmale können Gewichtsverlust und Fieber sein. Zeitweise kann Blut im Stuhl vorkommen. Sind diese Blutungen schwerwiegend oder lang anhaltend sind, können sie zur Blutarmut führen.
Morbus Crohn ist eine in Schüben verlaufende, chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Sie kann den gesamten Verdauungstrakt befallen. Der häufigste Ort der Entzündung ist der letzte Dünndarmanteil vor dem Dickdarm. Teilweise kommt es bei Morbus Crohn zu entzündlichen Engen der betroffenen Darmabschnitte, die zum Darmverschluss führen können.
Typisch für Morbus Crohn ist auch die Ausbildung von Fistelkanälen des Darms untereinander, zur Scheide, zum After, zur Haut oder in die Harnblase. Dadurch kann es zu Stuhlaustritt durch die Haut, über die Scheide oder mit dem Urin kommen.
Wichtig: Bei der Morbus Crohn-Erkrankung besteht ein erhöhtes Dickdarmkrebs-Risiko. Zur Kontrolle empfehlen wir regelmäßige Dickdarmspiegelungen.
Bei Morbus Crohn helfen oft schon Medikamente wie Acathioprin und Cortison, die bei Entzündungsschüben eingesetzt werden. Doch in einigen Fällen der Darmerkrankung muss operiert werden.
Das Prinzip der OP bei Morbus Crohn: Entzündliche Darmanteile werden sparsam entfernt. Bei kurzen Engen ist eine plastische Operation des Darms möglich, um die Entfernung von Darmabschnitten zu vermeiden. Fisteln des Darms, die nicht abheilen, werden zusammen mit den betroffenen Darmabschnitten entfernt. In Einzelfällen kann die zeitweise Anlage eines künstlichen Darmausgangs notwendig werden, um nachfolgende Darmabschnitte zeitweise auszuschalten und zu erhalten.
Die Colitis ulcerosa gehört neben Morbus Crohn zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Colitis ulcerosa geht meistens vom Enddarm aus und kann sich auf den Dickdarm ausbreiten, selten auf den gesamten Verdauungstrakt. Eine Unterscheidung zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist nicht immer möglich. Typische Symptome beider Darmerkrankungen sind Bauchschmerzen mit schleimigen und blutigen Durchfällen. Auch bei Colitis ulcerose ist das Darmkrebsrisiko nach mehrjährigem Verlauf deutlich erhöht.
Bei Colitis Ulcerosa erfolgt die Behandlung mit Medikamenten. Bei Komplikationen ist wie auch bei Morbus Crohn eine Operation erforderlich – etwa bei Vorstufen einer Krebserkrankung. Zur Heilung von Colitis Ulcerosa ist in der Regel die Entfernung des gesamten Dickdarms notwendig. In Einzelfällen können bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen Teile des Enddarms erhalten bleiben. Im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand wird bei Colitis Ulcerosa meist ein Enddarmersatz konstruiert. Nach Entfernung der Dickdarmschleimhaut aus dem Schließmuskelbereich erfolgt dann der Anschluss an den After. Falls zur besseren Heilung ein künstlicher Darmausgang gelegt worden ist, kann dieser in der Regel nach einem Vierteljahr zurückverlegt werden.
Dickdarm-Divertikel sind erst einmal kein Grund zur Sorge. Hinter dem Begriff Divertikel verbergen sich Ausstülpungen der inneren Darmwandschichten durch Muskellücken. Es entstehen kugelförmige Aussackungen verschiedener Größe, oft perlschnurförmig.
Divertikel sind gutartige Veränderungen, die häufig auftreten: Etwa 40 Prozent aller Menschen über 60 Jahre weisen Divertikel auf. 80 Prozent von ihnen sind ohne Beschwerden. In einigen Fällen führen Divertikel zu leichten Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Verstopfung.
In etwa 30% der Fälle kommt es zur Divertikel-Entzündung, Mediziner sprechen von einer Divertikulitis. Die Entzündung der Divertikel entsteht wie eine Entzündung des Blinddarms bzw. Wurmfortsatzes durch Kotstau und Abflussstörung. In der Folge kann es zur Vereiterung und zum Platzen der Divertikel kommen. Mögliche schwerwiegende Folgen einer Divertikulitis eine kotigen Bauchfellentzündung oder einer Eiteransammlung im Bauchraum.
Andere Komplikationen sind narbige Engen oder Fistelbildungen zur Harnblase. Engen führen zu Stuhlunregelmäßigkeiten bis hin zum Darmverschluss. Bei einer Blasendarmfistel kommt es zu häufigen Blasenentzündungen und zu Luft- und Stuhlaustritten beim Wasserlassen.
Typische Beschwerden einer Divertikel-Entzündung sind Schmerzen im linken Unterbauch mit Stuhlunreglmäßigkeiten und Fieber. Je nach Lage des von der Entzündung befallenen Dickdarmabschnittes können die Schmerzen auch an anderen Stellen des Bauchraumes auftreten. Übelkeit und Erbrechen bei Darmlähmung sowie die Entwicklung eines Darmverschlusses sind möglich. Ebenso können entzündete Darmabschnitte Blutungen auslösen.
Bei Verdacht auf eine Divertikel-Entzündung sind nach der Erhebung der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung Laboruntersuchungen von Blut und Urin notwendig. Eine Ultraschall des Bauchraums kann wichtige Hinweise wie Darmwandverdickung, Transportstörung des Stuhls, Harnaufstau in die linke Niere, freie Flüssigkeit im Bauchraum oder Eiteransammlung zeigen. Eine Computertomographie mit Kontrasteinlauf dient dem Beweis der Erstdiagnose, zeigt das Stadium der Divertikulitis und mögliche Komplikationen.
Die Behandlung einer unkomplizierten Divertikel-Entzündung erfolgt zunächst ohne Operation. Der Darm wird mit antibiotischen und schmerzbekämpfenden Medikamenten behandelt und ruhig gestellt. Die Ernährung erfolgt über Infusionen.
Bei wiederkehrender komplikationsloser Divertikel-Entzündung oder bei Komplikationen kann eine Operation notwendig werden. Häufige Komplikationen:
Die Operation bei Divertikulitis erfolgt im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand in der Regel minimal-invasiv. Hierbei wird in Narkose über einen Einstich am Nabel mit einer Optik und einer Fernsehkamera der Bauchraum beobachtet. Über weitere Einstiche werden Operationsinstrumente eingebracht und unter Sicht der Fernsehkamera operiert.
Der Divertikel tragende Darmabschnitt und in jedem Fall die Hochdruckzone des Dickdarmes werden vor dem Enddarm entfernt und über einen sechs Zentimeter langen Hilfsschnitt im rechten Unterbauch entnommen. Der Verlauf des Darms wird durch eine direkte Klammernahtverbindung wieder hergestellt. Die Anlage eines schützenden künstlichen Darmausgangs ist in der Regel nicht notwendig. Vorteil des endoskopischen Verfahrens: Bei einer geplanten Operation in einer entzündungsfreien Zeit ist durch die minimal-invasive Operation und spezielle Schmerzmittelgabe nach der Narkose ein sehr früher Kostaufbau mit kurzem Krankenhausaufenthalt möglich.
Kommt es zum Darmdurchbruch mit kotiger Bauchfellentzündung, besteht Lebensgefahr. Eine sofortige Notfalloperation ist unumgänglich. Selten werden mehrfache Operationen mit Waschung des Bauchraumes über einen Reißverschluss nötig. Der entzündungsherdtragende Darmanteil muss sofort entfernt werden. Falls eine direkte Darmnaht in dieser Situation unsicher heilen würde, ist in Einzelfällen auch die Anlage eines künstlichen Darmausgangs vorübergehend notwendig. Da der Darm nicht in der Nähe des Schließmuskels betroffen ist, kann der künstliche Darmausgang nach Erholung von der schweren Erkrankung zurückverlegt werden.
Bei diesen seltenen, sehr schweren und lebensbedrohlichen Krankheitsverläufen wird manchmal eine Intensivbehandlung mit Langzeitbeatmung notwendig.
Divertikel können sich entzünden, oder zu anderen Komplikationen führen. Um Divertikel-Erkrankungen wie eine Divertikulitis (Entzündung) zu vermeiden, empfiehlt sich ballaststoffreiche Kost.
Empfehlenswert sind unter anderem diese Lebensmittel:
Vermeiden sollten Sie:
Das wichtigste über Hämorrhoiden vorab: Hämorrhoiden sind etwas Natürliches und jeder Mensch hat sie im Körper, genauer zwischen Mastdarm und After. Gemeinsam mit dem Schließmuskel sorgen die knotenförmigen Schwellkörper aus Arterien und Venen (Plexus hämorrhoidales oder Hämorrhoiden) dafür, dass kein Stuhlgang unkontrolliert den Darm verlässt. Bei Hämorrhoiden handelt es sich also nicht um eine Krankheit, sondern um eine anatomische Struktur unseres Körpers.
Wenn von Hämorrhoiden die Rede ist, sind jedoch meist vergrößerte oder nach unten gesunkene Hämorrhoiden gemeint. Dies geht häufig mit einer Entzündung des umliegenden Gewebes einher. Der korrekte Begriff ist also Hämorrhoiden-Leiden bzw. Hämorrhoidalleiden.
Häufige Symptome für ein Hämorrhoiden-Leiden sind:
Diagnostiziert wird ein Hämorrhoiden-Leiden durch Abtasten der Analregion und eine Darmspiegelung. In den meisten Fällen ist eine ambulante Behandlung möglich. Bei fortgeschrittenem Hämorrhoiden-Leiden kann eine Operation notwendig werden.
Bei fortgeschrittener Veränderung von zwei oder drei Hämorrhoidal-Knoten werden diese operativ entfernt. In einem Operationsschritt können mit einer neuen ringförmigen Klammernaht-Resektion (Resektion = Entfernung) komfortabel und schmerzarm drei bisherige Operationsschritte kombiniert werden.
Das MVZ Groß-Sand ist ein Zusammenschluss verschiedener Facharztpraxen unter der Regie des Wilhelmsburger Krankenhauses. Die Praxen – hausärztlich und chirurgisch - finden Sie zentral in Hamburg-Wilhelmsburg.
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