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ehs 2019: Von Wilhelmsburg in die Welt

Hamburg, September 2019

Die in Groß-Sand entwickelte Bauchwandbruch-OP „MILOS“ lockt Chirurgen aus aller Welt in die Hansestadt – aktuell anlässlich des 41. Jahreskongresses der Europäischen Herniengesellschaft. Auf dem Programm: unter anderem Live-Operationen aus unserem Haus. Auch für Nichtmediziner ein Kongress-Highlight: ein Benefizkonzert in der Elbphilharmonie.

Jeder dritte Mann weltweit erleidet im Laufe des Lebens einen Leisten- oder Bauchwandbruch. Auch viele Frauen sind betroffen: etwa, wenn es in Folge einer Schwangerschaft zu Schwachstellen der Bauchmuskulatur und dann zu Bauchwandbrüchen kommt. Zudem sind insbesondere nach Kaiserschnitten und anderen Bauchoperationen Narbenbrüche weit verbreitet. Diese Hernien, so der Fachbegriff für Bauchwandbrüche aller Art, haben eins gemein: Heilung ist nur durch eine OP möglich. Dr. Wolfgang Reinpold, Chef des Referenzhernienzentrums am Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand hat jedoch gute Nachrichten für Betroffene: „In der Leisten- und Bauchwandbruchchirurgie hat sich in den letzten Jahren viel getan. Wir können selbst große Brüche schonend und in der Regel mit sehr kleinen Schnitten versorgen. Die meisten Patienten sind nach wenigen Tagen voll belastbar.“

Internationaler Fachkongress in Hamburg: Wilhelmsburger OP-Methode im Fokus Neuesten Entwicklungen in der Hernienchirurgie widmet sich der 41. Jahreskongresses der Europäischen Herniengesellschaft ab 11. September in den Hamburger Messehallen. Wolfgang Reinpold ist Kongresspräsident – und ermöglicht den erwarteten 1000 internationalen Chirurgen per Livestream direkte Einblicke in „seinen“ OP. Denn: Mit der endoskopischen „MILOS“-Operation haben die Chirurgen am Krankenhaus Groß-Sand selbst einen Meilenstein in der Bauchwandbruchchirurgie gesetzt. Dabei wird das bei Hernien üblicherweise verwendete Kunststoffnetz minimal-invasiv und außerhalb der Bauchhöhle eingebracht. „Anders als bei gängigen Verfahren platzieren wir das Netz nicht in der Bauchhöhle, sondern zwischen Bauchfell und tragender Bauchwand. So vermeiden wir den Kontakt mit den inneren Organen und Risiken wie Verwachsungen oder Darmverletzungen werden signifikant reduziert“, fasst Reinpold das „MILOS“-Prinzip zusammen. Weitere Vorteile: „Aufgrund der kleinen Schnitte erreichen wir auch bei großen Brüchen sehr gute kosmetische Ergebnisse und die Patienten sind schnell wieder auf den Beinen.“

Humanitäre Hernienhilfe: Benefizkonzert in der Elbphilharmonie

Dank moderner minimal-invasiver OP-Verfahren ist ein Bauchwandbruch also längst kein Beinbruch mehr – zumindest hierzulande nicht. Anders in den ärmeren Teilen der Welt. Reinpold, der sich beinahe jährlich auf „Hernienmission“ in verschiedene Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas begibt, weiß: „Wo es an qualifizierten Chirurgen fehlt, oder Operationen für Patienten unbezahlbar sind, nehmen Hernien häufig dramatische, auch lebensbedrohliche, Verläufe.“

Entsprechend hat er auch dieses Thema auf die Agenda des Kongresses gebracht – und so einen auch für Nichtmediziner interessanten Programmpunkt geschaffen: Am 15. September, 11 Uhr, findet im kleinen Saal der Elbphilharmonie ein exklusives Benefizkonzert zugunsten der humanitären Hernienhilfe statt. In der Matineevorstellung spielt das Hamburger Ärzteorchester unter dem Dirigenten Thilo Jaques das Klavierkonzert von Johannes Brahms und die 9. Symphonie von Antonin Dvorák. Der Eintritt kostet 50 Euro, Tickets (nur Online-Kauf möglich) vermittelt das Groß-Sand-Team gern unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 040 - 75 205 -284.